Gefäßeröffnende Therapie

Gefäßeröffnende Maßnahmen (als Begriff für unter anderem: Re-Kanalisation, Stent, perkutane transluminale Angioplastie PTA) werden eingesetzt zur Erweiterung eingeengter Arterien, um die Durchblutung zu verbessern oder um beim akuten Schlaganfall ein verschlossenes Hirngefäß wiederzueröffnen und damit die Hirndurchblutung wiederherzustellen. Eine gefäßeröffnende Maßnahme dient also der Vorbeugung eines Schlaganfalls oder der Behandlung eines akuten Schlaganfalls.

Gefäßverengungen der Halsgefäße – meist der Arteria Karotis, der Halsschlagader - durch Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) können operativ beseitigt werden oder alternativ durch eine sog. Stent-geschützte Ballondilatation behandelt werden. In einer geegneten Klinik können Sie über beide Behandlungsmethoden und deren Bedeutung sowie deren Risiken aufgeklärt werden.

Der Großteil von Gefäßverschlüssen des Gehirns geht auf Embolien aus dem Herzen oder aus anderen Körperregionen zurück, die dann wenn sie in die Gehirnarterien gelangen, zu einem Schlaganfall führen. Medikamentöse Therapieverfahren (Wiedereröffnung derartiger Gefäßverschlüsse) basieren vor allem auf Medikamenten, die fibrinolytisch aktiv sind, das heißt auf Medikamenten, die das Blutgerinnsel (Thrombus) auflösen. Die Therapie - Fibrinolyse oder kurz Lyse genannt – ist nur innerhalb weniger Stunden nach einem Schlaganfall Erfolg versprechend. Sie kann im Normalfall auf der Schlaganfalleinheit (=Stroke Unit) über die Vene gegeben (und damit im gesamten Körper wirken).

Sollte durch diese in Deutschland flächendeckend durchgeführte Therapie keine schnelle Wiedereröffnung des betroffenen Gefäßes möglich sein, so wird in neuroradiologischen Abteilungen in Absprache mit den neurologischen Ärzten eine meist zusätzliche sogenannte mechanische Thrombektomie durchgeführt. Hierunter versteht man die interventionelle Entfernung eines Blutgerinnsels (Thrombus) aus dem betroffenen Blutgefäß mittels eines speziellen katheterbasierten Fanggeräts - in der neuroradiologischen Abteilungen durch spezialisierte Ärzte.

Mit dieser katheter-basierten Thrombektomie- Behandlung lässt sich in bis zu 80% eine Wiedereröffnung der Arterie erreichen, sie ist aber aufwendiger als die venöse Therapie und nur nach Besprechung des Ärzteteams vor Ort sinnvoll.

Die Abbildung zeigt eine digitale Subtraktionsangiographie mit einem teilweisen Verschluss der Arterie (Pfeil schwarz) vor der mechanischen Rekanalisation. Mechanische Rekanalisation Die Abbildung zeigt eine digitale Subtraktionsangiographie mit einem teilweisen Verschluss der Arterie (Pfeil schwarz) vor der mechanischen Rekanalisation. Brüning HamburgDie Abbildung zeigt eine digitale Subtraktionsangiographie den Patienten nach der erfolgreichen Wiedereröffnung (Pfeil). Der Blutfluss ist wieder hergestellt. Mechanische Rekanalisation Die Abbildung zeigt eine digitale Subtraktionsangiographie den Patienten nach der erfolgreichen Wiedereröffnung (Pfeil). Der Blutfluss ist wieder hergestellt. Brüning Hamburg